Kommunikation - aber wie?

Das erste Mal hörte ich die Aussage "Kommunikation ist alles - ohne Kommunikation ist alles nichts" von einem Kommandanten der Fernmeldeschule Feldafing im Rahmen eines Gast-Besuchs anlässlich einer Delegiertenversammlung in der Schweiz. Sehr oft war das eine von mir zitierte Aussage, die mir eindrücklich und sinnstiftend erschien.


Heutzutage ist aber meiner Meinung nach eine etwas tiefere Betrachtung erforderlich, da ja Monolog wie auch Dialog durchaus Kommunikations-Komponenten sein können. Dabei scheint mir, das was wir schon als Kinder zu hören bekamen, heute von grösserer Bedeutung zu sein als damals: "ihr müsst halt miteinander reden!". Schwergewicht beim gegenseitigen Austausch? 


Miteinander reden und sich verstehen ist, insbesondere interkulturell, nicht immer einfach. Auch wir haben zwischenzeitlich Kulturen kennengelernt, die auf eine Frage nur mit JA antworten. Da darf ich keine Fragen stellen, die mit ja oder nein beantwortet werden können. Die Antwort heisst nämlich immer ja. Aber allein darauf will ich nicht hinaus. Wenn ich etwas einer Mitarbeiterin oder einem Mitarbeiter erkläre und danach frage, ob das Erklärte auch klar sei, dann bekomme ich auch in unseren weiter verbreiteten Kulturen ein JA als Antwort. Und ich habe keine Ahnung, ob ich verstanden wurde - ob nun auch das Richtige gemacht oder umgesetzt wird!


Deshalb mein Tipp zur Qualitätssicherung:
Statt zu fragen, ob etwas klar sei, empfehle ich die Aufforderung mir mit eigenen, anderen Worten zu sagen, was ich vorher erzählt habe. Damit kann ich mich dann wirklich überzeugen, ob meine Nachricht, meine "Message" verstanden worden ist. Und gleichzeitig beginnt sich der Monolog zum Dialog zu entwickeln. Daraus resultiert auch eine Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitenden - man nimmt sich Zeit für sie, man überzeugt sich, dass man verstanden wird und schlussendlich gemeinsam vom selben spricht!


Also, versuchen wir doch uns über etwas zu unterhalten statt zu diktieren. Die Sinnstiftung wird gestärkt werden. Das "Warum" wird Bestandteil des Austausches werden und damit ist es auch deutlich mehr als die Anweisung "wie" etwas gemacht werden muss. Ein Gewinn auf der ganzen Strecke. Nicht nur das Mitdenken ist damit gefördert - auch die Fehlerquote wird sich reduzieren!


Pflegen wir solchen Dialog schon ausreichend oder sind wir noch am Diktieren? Viel Spass bei der Standortbestimmung und beim Verhaltenswechsel sowie viel Erfolg dabei!


Ihr
Heinz Riedener


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